Auf einmal war er da, er prangte deutlich sichtbar auf dem Bild. Seither hat er sich auf den Bildern breit gemacht. Mal ist er pechschwarz, mal rot oder sogar golden und zuweilen auch getigert. Manchmal entdeckt man ihn beim Betrachten der Bilder erst ganz spät, weil er so versteckt ist. Ein anderes Mal beherrscht er das ganze Ensemble.
Der Katzendrache ist ein wichtiges Symbol auf meinen Bildern. In meinen Augen war diese geflügelte Katze zunächst Ausdruck des Dämonischen. Auf meinen Bildern tauchten zunächst mythische Drachen auf, bevor sich der Katzendrache als immer wiederkehrendes Symbol darauf ausbreitete. Ich assoziiere mit ihrer Figur Anmut und Verführung, aber auch Sprung- und Wechselhaftigkeit und einen Repräsentanten des Bösen. Der Katzendrache ist aber ein in sich ambivalentes Wesen, das die Facetten des Lebens in sich trägt. Kann man denn stets zwischen Gut und Böse unterscheiden? Ist nicht das, was uns in einem Moment zuträglich ist, im anderen ganz schlecht für uns? Und kann sich nicht zunächst negativ Erscheinendes als letztlich doch Förderliches herausschälen? So mögen dann die Flügel des Katzendrachen doch auch Engelsflügel sein…
Inzwischen gibt es auch die Geschichte des kleinen Katzendrachen Lucio, dargestellt in zwei bisher unveröffentlichten Bilderbüchern („Lucio, der kleine Katzendrache” und „Lucios Reise”). In den beiden Büchlein wird von Lucio erzählt, der in einem Land voller Sternenbäume in einer Apfelhöhle wohnt, je nach Stimmung die Farbe wechseln kann und – behütet vom großen schützenden Auge – im Apfelballon auf Reisen geht. Nähere Informationen dazu gibt es auf Nachfrage bei mir.